Hallo Martin,
erstmal: Kopf hoch und positiv denken! Das ist am Anfang immer schwer, mir ging es da nicht anders, aber eigentlich kann es doch nur bergauf gehen.
Ich bin alleinerziehende Mutter von 2 hörgeschädigten Kindern. Als bei meiner Tochter festgestellt wurde das sie an Taubheit grenzend schwerhörig ist war sie 1 Jahr 4 Monate, und damals noch für uns, brach eine Welt zusammen, doch es kam noch schlimmer. Mein Sohn (zu dem Zeitpunkt 4 Jahre 4 Monate) war mal untersucht worden und angeblich so gesund, doch die neuen Testungen ergaben dann auch bei ihm leider eine mittelgradige Schwerhörigkeit.
Da macht man sich dann Vorwürfe und fällt in dieses schwarze Loch. Nur nützt das den Kindern am wenigsten. Also sag ich mir immer: stark sein für die Kinder.
Heute wird die Kleine bald 6 und der Große bald 9, und ich kann rückblickend sagen: gut das es dann erkannt wurde, und sie so gut versorgt worden sind. Mein Sohn trägt normale Hörgeräte bds., obwohl er leider mittlerweile hochgradig schwerhörig ist, und kommt super durchs Leben. Er geht in die Krefelder Schule für Hören und Kommunikation, und ist ein guter Schüler.
Die Kleine ist seit 2007 bds. mit CI´s versorgt, und kommt nach den Sommerferien auch dort in die Schule. Beide entwickeln sich toll, sind aufgeweckte und lebenslustige Kinder. Also kein Grund mehr um sich so große Sorgen zu machen.
Ich kann euch als Familie nur den Rat geben: haltet zusammen und es wird besser. Sucht die Fehler nicht bei euch, sondert konzentriert euch darauf mit eurer Maus in die Zukunft zu sehen.
Den Satz: es könnte schlimmer sein, durfte ich mir auch in den ersten Wochen anhören, und irgendwann sagt man das auch selber, denn unsere Kinder können trotzdem noch ein eigenständiges Leben führen, und sind gott sei dank nicht an den Rollstuhl oder ans Bett gefesselt.
Ich wünsche euch von ganzem Herzen viel Erfolg und alles Glück der Welt, das alles gut läuft und ihr positiv in die Zukunft schauen könnt.
Anja