Vielleicht kurz zur Vorstellung meiner Person:
Ich heiße Angelika Kohlert, 49 Jahre, bin verheiratet, habe zwei Kinder (29 und 24). Von Beruf bin ich Sekretärin, übe ich auch heute noch aus. Zwar nicht mehr als Chefsekretärin (wegen dem schlechten Sprachverstehen und Problemen beim Telefonieren), sondern im technischen Bereich. Es macht mir jetzt auch wieder Spaß.
Eigentlich war ich gesund hörend. Durch eine verschleppte Erkältung 1999 und einem zu spät bzw. nicht erkanntem Tinnitus, und mehreren Hörstürzen ein- u. beidseitig, bin ich stark hörgeschädigt und bekam im Jahre 2000 mein Hörgeräte. Mein Gehör ging bei jeder Erkältung und nach den Hörstürzen immer mehr runter. Das Sprachverstehen war kaum noch möglich. So bin ich dann über meine HNO-Ärztin ans Ameos in Halberstadt gekommen, durch Prof. Dr. Begall wurde mir im März 2009 dann rechts (weil es das bessere Ohr war) ein CI (Choclear-Implantat) eingesetzt, links habe ich noch ein Hörgerät (aber nur noch sehr wenig Sprachverstehen). Nach intensivem Training im Cecilienstift in Halberstadt kann ich wieder mit Freunden am Leben teilnehmen.
Auch meinen Hobbys Skifahren (Alpin) und Volleyball gehe ich nach wie vor nach. Meine Freunde kannten mein Problem und haben in all der schwierigen Zeit zu mir gehalten, ebenso wie meine Familie.
Als neues Hobby habe ich jetzt das Tanzen. Seit 2 Jahren bin ich mit meinem Mann im Tanzkreis. Es macht so viel Spaß, zu Hören und vor allem sich nach Musik entspannen und bewegen zu können. Manche CI-Träger sind der Meinung, man kann Musik nicht genießen - dem muss ich widersprechen - mit eigener und intensiver Arbeit kann man es und es macht Spaß.
Im Cecilienstift habe ich die Erfahrung gemacht, wie viele taube Kinder es überhaupt gibt und mit Erfolg wieder hörend sind.
Sollte es bei jemandem Interesse erweckt haben, wie das so ist mit einem CI - ich gebe meine Erfahrungswerte, auch wenn ich schon erwachsen bin, weiter.
Ich kann nur sagen - jetzt ist das Leben für mich wieder lebenswert, es macht mir Freude, wieder voll mit dabei sein zu können (sicherlich immer noch mit wenigen Einschränkungen).