[nachträgliche Ergänzung zur Klarstellung: Ich rede nur von der Behandlung von Kleinkindern, die noch keine selbständige Rückmeldung darüber geben können, wie sie die Anpassung empfinden.]
Frau Winkelkötter achtet bei ihrer Arbeit unter anderem darauf, welche Laute ein hörgeschädigtes Kind bei seiner Sprachentwicklung nicht oder nicht klar verwendet. Sie ordnet diese Laute Frequenzbereichen zu und teilt der Person, die in der versorgenden Klinik die Anpassung vornimmt, ihre Feststellungen mit. Sie geht davon aus, dass entsprechende Defizite bei der Verwendung von Lauten auf entsprechende Defizite beim Hören hindeuten können. Sie hofft, damit die anpassende Person in die Lage zu versetzen, gegebenenfalls durch Änderungen der Einstellungen die frequenzspezifische Wahrnehmung zu verbessern, was dann der Sprachentwicklung nützen soll.
Sie befürwortet nicht ein ständiges kurzfristiges Verändern der Einstellungen, hält es aber wohl nicht für sinnvoll, eine zu lange Stagnation der sprachlichen Entwicklung hinzunehmen, ohne Änderungen bei den Einstellungen vorzunehmen.
Nach unseren Erfahrungen wird es in Düsseldorf so gehandhabt, dass frequenzspezifische Änderungen (unterschiedlich starke Verstärkung verschiedener Frequenzbereiche) an den Einstellungen nur mit sehr großer Zurückhaltung vorgenommen werden. Es wird empfohlen, insofern deutlich länger ohne Änderung abzuwarten. Es sei im Normalfall eine Sache des Lernprozesses des hörgeschädigten Kindes, die verschiedenen Laute wahrzunehmen, zu verarbeiten und wiederzugeben. Änderungen der frequenzspezifischen Einstellungen werden für den Regelfall als nicht sinnvoll bewertet.
Im Hinblick auf andere Einstellungsparamter wie die allgemeine Lautstärke/Stimulationsstärke werden durchaus kurzfristige Änderungen vorgenommen, basierend auf den Beobachtungen und Erfahrungen der Eltern und Frau Winkelkötter. Es wird darauf geachtet, dass diese Einstellung stimmt, die allgemeine Lautstärke/Stimulierung also nicht zu stark oder schwach ist.
Ich erlaube mir zu der Frage frequenzspezifischer Einstellungen mangels Fachkenntnissen keine Meinung, wollte Euch aber fragen, welche Erfahrungen Ihr mit anderen Kliniken gemacht habt.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Berthold« (8. November 2011, 09:31)